Schweizersbild - Schaffhausen-Geschichte

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Schweizersbild

Archäologie > Steinzeit

Schweizersbild
Jakob Nüesch
(siehe auch Albert Einstein in Schaffhausen) entdeckte den früheren Lagerplatz 1891 und führte zwischen 1891 und 1893 Grabungen durch.

Unter dem Felsdach fanden sich bedeutende Siedlungsspuren aus der Zeit des Magdalénien, eines jüngeren Abschnitts des Jungpaläolithikums, etwa 12‘000 Jahre v. Chr.

Die oberste Schicht bestand aus nacheiszeitlichen Funden (u.a. neolithischen Gräbern). Darunter folgte eine weitgehend artefaktfreie Nagetierschicht über eiszeitlichem Schotter. Es wurden Reste u.a. vom Eisfuchs, Rentier, Wildpferd, Schneehasen und ein Rippenfragment eines Wollnashorns gefunden. In der weiteren Umgebung wurde ein Unterkiefer eines Nashorn in den Kalktuffbrüchen bei Flurlingen gefunden.

An menschlichen Artefakten wurde ein Kindergrab, eine Feuerstelle, ein Feuersteinschlagplatz sowie mehrere hundert Feuersteingeräte gefunden. Weiter wurden Kerbspitzen, Geräte aus Knochen und Geweih wie Geschossspitzen, Harpunen, Meissel, Lochstäbe, Nadeln und Schmuck ausgegraben. Einzelne Ausgrabungsstücke werden im Museum Allerheiligen in Schaffhausen ausgestellt.

Graviertes Schieferplättchen aus Schweizersbild (Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen)
Das Schweizersbild wurde durch seine Werke eiszeitlicher Kunst bekannt. Besonders erwähnenswert ist ein beidseitig mit Tiergravierungen versehenes Schieferplättchen, sowie ein Lochstab. Dieser zeigt zwei sich folgende Wildpferde.

Die Gravierungen unterscheiden sich von den Kunstgegenständen, welche in der nahe gelegenen Höhle Kesslerloch gefunden wurden, durch eine stärkere Stilisierung. Erwähnenswert ist eine kleine Frauenstatuette aus Gagat, einer Form von versteinerter Kohle. Die Statue wurde per Zufall im Aushub der Grabungen als Lesefund entdeckt.


Die beiden Felsen wurden im Mittelalter Roderichstein und Hattingerstein genannt
. Sie dienten im 16. Jahrhundert als Grenzsteine. Der heutige Name Schweizersbild wird auf die Stiftung eines Schaffhauser Bürgers namens Schwytzer zurückgeführt. Er liess im Mittelalter ein Häuschen um ein Heiligenbild errichten. Im Laufe der Zeit ging der Name Schwytzers auf die Felsen über. Das Häuschen wurde im 19. Jahrhundert abgebrochen.

 
 
 
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